Arbeitskreis „Garten+Therapie“ erschließt ein zeitgemäßes und wichtiges Tätigkeitsfeld
Der AK "Garten+Therapie" wurde am 24. Juni 2009 im Haus der Landschaft beimBundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), Bad Honnef, konstituiert.In seiner Begrüßung als Gastgeber und Hausherr betonte BGL-PräsidentHanns-Jürgen Redeker die große Bedeutung des Grüns nicht nur für das Design,sondern auch zur Erfüllung vielfältiger Funktionen. Insbesondere ermunterte er dieAnwesenden, auch angesichts der finanziell schwierigen Situationen "Haltung zubewahren" und positiv mit den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft umzugehen.Wie das konkret aussehen kann, beschrieb FLL-Präsident Dr. Karl-HeinzKerstjens in seiner Einführung: Die FLL betreibt mit dem neuen AK Garten+Therapieeine nachhaltige Qualitätssicherung zum Wohle vieler Menschen und reagiert ebenauf gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen!
Das Thema "Garten und Therapie" ist sehr alt, der Ansatz der ForschungsgesellschaftLandschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) ist sehr neu: Das therapeutischePotential eines Gartens erschließt sich nur in Verbindung mit einer spezifischenTherapieeinheit!
Vereinfacht ausgedrückt: Therapiegarten = Garten +Therapieeinheit.Obwohl Therapiegärten im Blickpunkt des AK stehen, ist eine Ausweitung des Blickesauf das Umfeld von Kliniken und geschlossene Abteilungen beabsichtigt. Einweiterer zentraler Blickpunkt des AK wird die Beschäftigung mit Pflanze undMensch sein. Hier soll die auf individuelle Bedürfnisse der Patienten angepassteZielrichtung eines Gartens bei der Therapie herausgearbeitet werden. In diesem Zusammenhangwurde die spezielle Beratung von Senioren angesprochen.
Ausgehend von der großen Bandbreite ärztlicher und therapeutischer Anforderungen,plant der AK konkret ein FLL-Regelwerk, das entsprechend der Geschäftsordnungzunächst auch als informativer Fachbericht publiziert werden könnte.
Damit dies gelingt, hat die FLL eine Vielzahl von interdisziplinären "weißen" und "grünen" Fachverbänden und Experten zusammengezogen. Andreas Niepel, Gartentherapeutaus Hattingen und Vertreter des Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG)mahnte angesichts vieler Negativbeispiele: "Die Qualität therapeutischer Gärtenmuss nachhaltig etabliert werden!". Unter anderem deshalb wird sich der ArbeitskreisMitte September auf den Grünberger Gartentherapietagen präsentieren, dieals zentrale Veranstaltungsplattform der Gartentherapie in Deutschland anzusehensind. Stephan Lenzen, Landschaftsarchitekt aus Bonn und Vertreter des Bunddeutscher Landschaftsarchitekten e. V. (bdla) fragte aus planerischer Sicht: "Wiesehen die verschiedenen Anforderungen der "Weißen Branche" konkret aus?" ZahlreicheExperten aus verschiedenen Fachgebieten, wie Neurologie, Neuropsychatrie,Psychatrie, Demenzforschung, Psychologie, Ergotherapie, Physiotherapie, Umweltpädagogiketc. werden diese Fragen im Arbeitskreis der FLL beantworten und wichtigeImpulse setzen. Zunächst sollen Antworten aus der Neuropsychatrie, der Demenzforschungund der Auswertung der für den Arbeitskreis wichtigen vorhandenenempirischen Studien erfolgen. Die Koordinierung und Leitung dieser schwierigenAufgabe hat Herr Prof. Dr. med. Werner Ischebeck, Wuppertal, langjährigerChefarzt, Klinikleiter, Neurochirurg und großer Gartenliebhaber übernommen. Kurznach seiner einstimmig erfolgten Wahl fasste er in wenigen Worten den Anspruchund das Ziel des neuen AK zusammen: "Garten und Therapie müssen ernsthaft zurUnterstützung spezifischer Symptomatiken etabliert werden!".
Quelle: Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL)